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Coronavirus und Psyche: Hoffnungen zum Ende des Lockdowns

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Für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist die Corona-Krise besonders herausfordernd. So auch für Brigitte A., die sich nichts sehnlicher wünscht, als wieder in ihre eigene Wohnung zu ziehen. 

Brigitte A., 57 Jahre alt und geistig beeinträchtigt, nimmt schon seit bald 20 Jahren am Begleiteten Wohnen von Pro Infirmis teil. Alle zwei Wochen schaute eine Begleiterin bei ihr vorbei und unterstützte Sie in der Alltagsbewältigung. Brigitte fühlte sich wohl und die Arbeit in der Wäscherei macht ihr Freude. Doch immer wieder hatte Brigitte auch mit Depressionen zu kämpfen, Ängste um die Gesundheit und die Zukunft bestimmten ihre Nächte.

Anfang des Jahres nahmen die Angstzustände und nächtlichen Panikattacken Überhand. Schweren Herzens entschloss sich Brigitte, sich in psychiatrische Behandlung zu begeben und in das nahe gelegene Wohnheim zu ziehen. „Ich bin alleine nicht mehr zurechtgekommen, die Ängste waren zu viel für mich. Ich brauchte Aufsicht rund um die Uhr“. Ein schwerer Entscheid, war sie doch gewohnt, ihren Alltag alleine zu meistern und stolz darauf, selbstständig zu wohnen.

Corona erschwerte die Situation, obschon die Therapie Wirkung zeigte und die Depressionen abklingen. „Die Isolation und der fehlende Kontakt zu meinem Liebsten machen mir sehr zu schaffen“. Bis heute, denn für Brigitte verzögert sich das Ende des Lockdowns. Mit ihrem Bluthockdruck und den Atemproblemen gehört sie zur Risikogruppe – die Sicherheit steht für die Heimbewohner an erster Stelle und Kontakt nach aussen ist strikt untersagt. Noch ist ungewiss, wann sie das Heim wieder verlassen kann. Indes schaut Pro Infirmis nach Lösungen, damit Brigitte auf jeden Fall wieder in ihre Wohnung zurück kann – und sie auch in der Nacht jederzeit die nötige Betreuung erfährt, sollten die Panikattacken zurückkehren.

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