Zugänglichkeit auf einen Klick – eine Dienstleistung von Pro Infirmis

Menschen mit Behinderung haben zu vielen öffentlichen Gebäuden in der Schweiz auch heute noch keinen ungehinderten Zutritt. Dank den digitalen…

Darum geht es bei den Digitalen Zugänglichkeitsdaten:

  • Geschulte Erfasserinnen und Erfasser überprüfen die Zugänglichkeit von Gebäuden. Alle Angaben, inklusive Fotos, stehen den Nutzerinnen und Nutzern zur Verfügung.
  • Die Zugänglichkeitsdaten richten sich an Menschen mit einer Mobilitäts-, Hör-, Seh- oder einer kognitiven Behinderung.
  • Dank zahlreichen Partnerschaften werden die Zugänglichkeitsdaten auf diversen Websites integriert.
  • Wir setzen ein klares Signal für eine inklusive und zukunftsgerichtete Schweiz für Menschen mit und ohne Behinderung.

Unsere Vision

«Aus unserer Sicht gehören diese Angaben zu den Grundinformationen von Gebäuden – wie die Sterne bei Hotels oder die Öffnungszeiten von Ämtern», sagt Marc Butticaz, der Verantwortliche für Digitale Zugänglichkeitsdaten.

Wie läuft eine Erfassung der Zugänglichkeit eines Gebäudes ab? Und was sagen Betroffene, die es genutzt haben? Machen Sie sich ein Bild mit unserem Video.

Digitale Zugänglichkeit in Aktion

Die Kistler Gruppe liess ihren Hauptsitz in Winterthur auf Zugänglichkeit prüfen. Im Bild: Markus Böni und Susanne Graf (beide Pro Infirmis) sowie Raffael Künzi (Kistler).Mit einer interaktiven Karte können Rollstuhlfahrer im Voraus abklären, ob ein Gebäude für sie zugänglich ist. Zum Beispiel das das Vinorama in Lavaux ...... das Bündner Kunstmuseum in Chur ...... oder das Musée Olympique in Lausanne.

Interview mit Marc Butticaz

Wie ist die Idee der Digitalen Zugänglichkeitsdaten entstanden?

Unser langfristiges Ziel ist eine inklusive Gesellschaft, in der Gebäude für alle zugänglich sind. Bis zur Realisierung dieses Ziels ist es wichtig, dass Menschen mit Behinderung ihre Besuche, Ausflüge und Ferien im Voraus planen können. Aus diesem Bedürfnis ist die Idee entstanden, zuverlässige Informationen zur Zugänglichkeit auf allgemein zugänglichen Websites zu publizieren. Dabei arbeitet Pro Infirmis eng mit anderen Organisationen und Institutionen zusammen und ist ausserdem Mitglied des Fördervereins Barrierefreie Schweiz, der Koordinationsstelle für Informationen im barrierefreien Tourismus.

Sind an der Umsetzung Menschen mit Behinderung beteiligt?

Ja, Menschen mit Behinderung sind auf allen Ebenen involviert: von der Entwicklung der Erfassungsapplikation über die Auswertungskriterien bis zur Erfassung und Kontrolle der Daten. Zudem leben die meisten regionalen Projektkoordinatoren selber mit einer Behinderung.

Erfassen Sie nur Daten zur Rollstuhlgängigkeit?

Obwohl die meisten Kriterien die Rollstuhlgängigkeit betreffen, werden auch Informationen für die Zugänglichkeit von Menschen mit Seh-, Hör- oder kognitiven Beeinträchtigungen erfasst, zum Beispiel Blindenschrift in Liften und Angebote in Gebärdensprache oder in Leichter Sprache. All diese Informationen werden mit Piktogrammen dargestellt. Sie dienen auch älteren Menschen oder Familien mit Kinderwagen.

Wäre das, was Sie machen, nicht eigentlich Aufgabe des Staates?

Laut der UNO-Behindertenrechtskonvention müsste der Staat tatsächlich dafür sorgen, dass Menschen mit Behinderung an allen Lebensbereichen teilhaben können. Da aber vorerst wenig zuverlässige Zugänglichkeitsinformationen vorhanden waren, sind wir aktiv geworden.


Marc Butticaz, Verantwortlicher für Digitale Zugänglichkeitsdaten Marc Butticaz
Verantwortlicher für Digitale Zugänglichkeitsdaten

„Es ist wichtig für mich, die Details meines Reiseziels im Voraus zu kennen. So kann ich mich organisieren. Dieses Instrument gibt mir Antwort auf viele Fragen und mehr Sicherheit!“

Jérôme Gaudin
Psychologe, im Rollstuhl

Fussbereich

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