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Anhaltende Ungleichheit: Menschen mit Behinderungen stärker von Armut betroffen

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Das Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlicht alarmierende Erkenntnisse: Fast jede sechste Person mit einer Behinderung ist armutsgefährdet. Sie sind härter betroffen als der Rest der Bevölkerung: 16% der Menschen mit Behinderungen leben in armen Haushalten, gegenüber 10% der übrigen Bevölkerung. Trotz Erwerbstätigkeit bleibt das Armutsrisiko bestehen, was die Notwendigkeit einer besseren Inklusion unterstreicht.

Ein Aufruf zu verstärktem Handeln

Der Bericht des BFS zeigt, dass Menschen mit Behinderungen häufiger Leistungen des Sozialversicherungssystems und externe finanzielle Unterstützung in Anspruch nehmen. Die Erhebung zeigt insbesondere, dass 5% der Menschen mit Behinderungen Ergänzungsleistungen beziehen, gegenüber 0,3% der Schweizer Bevölkerung. 

Die Unterschiede vergrössern sich mit dem Grad der Behinderung: Bei Menschen mit starken Einschränkungen liegt das Armutsrisiko bei 26%. Es ist dringend notwendig, die finanzielle Unterstützung zu verstärken und diese Ungleichheiten zu verringern.

Gesundheit in Gefahr: Das Dilemma der Pflege

Der Bericht zeigt auch grosse Herausforderungen im Bereich der Gesundheit von Menschen mit Behinderungen auf. Nur die Hälfte von ihnen betrachtet sich selbst als gesund, im Vergleich zu den meisten Menschen ohne Behinderung (94%). 17% bezeichnen ihren Gesundheitszustand als schlecht, bei stark eingeschränkten Personen sind es sogar 47%.

Der Zugang zu medizinischer Versorgung ist nach wie vor von entscheidender Bedeutung, aber die Zahlen zeigen, dass 4% der Menschen mit Behinderungen in den letzten 12 Monaten auf notwendige medizinische Versorgung verzichtet haben, während es bei der übrigen Bevölkerung nur 1% war.

Angesichts dieser Erkenntnisse müssen wir unbedingt unsere Anstrengungen verstärken, um Chancengleichheit, Zugang zur Gesundheitsversorgung und das Wohlergehen von Menschen mit Behinderungen zu gewährleisten. Die Herausforderung ist gross, aber es besteht dringender Handlungsbedarf, um eine wirklich inklusive Gesellschaft aufzubauen.

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Weitere Informationen auf der Website des BFS

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