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Corona 2. Welle: Wie geht es Ihnen, Brigitte A.?

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Brigitte A. hatten wir bereits im April während der ersten Corona-Welle interviewt. Damals ging es ihr schlecht. Sie musste wegen ihrer psychischen Verfassung und den sich anhäufenden Panikattacken ins Heim. Wir haben die 57-Jährige erneut kontaktiert und sie gefragt, wie es ihr heute geht.

Der grosse Wunsch vom ersten Lockdown hat sich erfüllt: Seit Juni ist Brigitte A. wieder in der eigenen Wohnung. Brigitte A. wird aber nach wie vor von einer Betreuerin von Pro Infirmis im Alltag unterstützt – im Rahmen der Dienstleistung Begleitetes Wohnen. „Das hilft mir sehr. Wir machen zusammen den Haushalt, und ich führe sogar ein Kassenbuch, damit ich lerne mit meinem Geld umzugehen. Und manchmal kochen wir zusammen und ich kann üben, wie man mit mehreren Pfannen gleichzeitig am Herd zurechtkommt.“, berichtet Brigitte A.

Die Maskenpflicht macht Brigitte A. zu schaffen. Dass im Fernseher immer über Corona berichtet wird, schlägt ihr ebenfalls auf die Psyche. Bei der Impfung macht sie sich Sorgen um eventuelle Nebenwirkungen. Um auf andere Gedanken zu kommen, telefoniert Brigitte mit ihren Freund*innen und Verwandten, schreibt Briefe oder SMS. Doch im Allgemeinen geht es Brigitte A. besser als im Frühling. Sie besucht eine Psychiaterin und hat Medikamente.

„Ich bin froh, gibt es das Begleitete Wohnen. Dass man einfach mit jemandem reden kann, das gehört dazu.“ Brigitte A.

Der Beratungstellenleiter von Pro Infirmis Zug habe ihr einen Notfallknopf vom Roten Kreuz besorgt. Wenn wieder eine Panikattacke kommt, kann sie auf den Knopf drücken. "Das beruhigt mich sehr". Anderen Betroffenen rät Brigitte A., nicht so viel Fernsehen zu schauen, sich lieber mit anderen Dingen abzulenken.

Wenn die Coronakrise vorbei ist, will Brigitte A. wieder unter die Leute. Sie will ihre Kolleginnen in Luzern besuchen. Auf Ferien mit ihren beiden Schwestern freut sich Brigitte A. besonders.  

Das Interview müssen wir abbrechen, denn gleich hat Brigitte A. ein Videotelefonat per WhatsApp mit ihrer Betreuerin Gaby. „Das mache ich sehr gerne.“, sagt Brigitte A. abschliessend.

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