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Überfordert mit der Informationsflut

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Um das Thema Corona kommt man derzeit kaum herum. Die Zeitungen, TV-Sendungen und das Internet sind voll davon. Das macht auch Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen zu schaffen.

Thomas Keller lebt seit fünf Jahren mit seiner Freundin Tatjana und ihrem Hund Sani in Hornussen im Kanton Aargau. Auch sie trifft die Corona-Krise: Tatjana konnte an ihrem geschützten Arbeitsplatz nicht mehr arbeiten gehen. Das Paar wird im Rahmen des Begleiteten Wohnens von Pro Infirmis unterstützt – die regelmässigen Beratungen finden nur noch per Telefon statt. «Das ist schon ein bisschen speziell, aber es läuft ziemlich gut», sagt der 57-Jährige, der depressive Verstimmungen hat und eine IV-Rente bezieht.

Mehr Mühe mit der Situation hat seine Freundin, die eine kognitive Beeinträchtigung hat. Die Informationsflut belastet sie. «Tatjana hat Mühe zu verstehen, was das alles bedeutet», sagt Thomas Keller. «Und sie macht sich Sorgen.»

Thomas versucht, die 43-Jährige vor den Nachrichten zu schützen. «Ich schaue zum Beispiel darauf, dass sie nicht zu viel am Handy ist.» Auch hat das Paar explizit gewünscht, dass das Coronavirus bei der Beratung nicht thematisiert wird. «Wenn zu viele Informationen auf sie einprallen, stellt es ihr ab. Ich beruhige sie dann», sagt Keller.

Normalerweise arbeitet Tatjana an drei Morgen pro Woche in einer Lingerie. Diese ist mittlerweile wieder geöffnet, doch Tatjana geht noch nicht zur Arbeit – die Situation belastet sie noch zu sehr. «Sie plangt darauf, wieder arbeiten gehen zu können», sagt Thomas Keller. «Und darauf, dass es in den Nachrichten bald wieder heisst: Alles wird wieder normal.»

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