Denise Schuoler lebt mit ihrem Mann und den zwei Töchtern in Rheinfelden AG. Ihre jüngere Tochter, die 11-jährige Isabelle, hat Muskelschwund und ist auf einen Elektrorollstuhl angewiesen. Uns interessiert, wie die Familie den Alltag während Corona erlebt.
Corona: Wie geht es Ihrer Familie, Denise Schuoler?
Denise Schuoler lacht: „Wir merken eigentlich keine grosse Veränderung.“ Klar, das Thema Corona sei schwer, man könne es langsam nicht mehr hören. Den Alltag mit Isabelle habe die Pandemie jedoch nicht durcheinandergewirbelt. Isabelle müsse in ihrem Alter noch keine Maske tragen. Der Schulunterricht habe, ausser im Frühling, immer vor Ort stattgefunden, sodass Isabelle den Kontakt zu ihren Freundinnen in der Schule nicht habe missen müssen. Da sie nur an einem Nachmittag schulfrei habe und dann oft Termine beim Orthopäden oder im Spital anstehen, sei es keine Umstellung, die Freundinnen neben der Schule nicht zu sehen. Das war schon vor Corona so.
Kleinere Einschränkungen und Veränderungen gebe es aber doch. „Klar, dass mein Mann und ich nun nicht mehr zusammen mit Isabelle ins Spital gehen können, ist nicht ideal“, meint Denise Schuoler. Gemeinsam einkaufen gehen würden sie auch nicht mehr. Und überhaupt verbringe die Familie nun mehr Zeit zu Hause. „Das macht uns aber nichts aus“, erklärt sie. Im Gegenteil: Als Familie seien sie dadurch noch mehr zusammengewachsen.
„Beim ersten Lockdown mussten wir von 0 auf 100.“
Im Sommer, als es die Situation erlaubte, hätten Schuolers am Wochenende gerne Ausflüge mit dem Camper gemacht. Ein bisschen rauskommen, ein Tapetenwechsel. Dass an Weihnachten keine grosse Familienfeier möglich war, sei schade. Aber so hätten sie halt zu viert gefeiert. Zu dem Zeitpunkt hatte sich die Familie schon längst an die neue Situation gewöhnt. „Beim ersten Lockdown mussten wir von 0 auf 100“, erinnert sich Denise Schuoler. „Aber seither hat sich für uns nicht mehr viel verändert.“ Als selbständiger Zeichner für Schreinereien seien ihrem Mann die Aufträge weggebrochen. „Aber wir nehmen alles, wie es kommt, und bleiben gelassen“, erklärt Denise Schuoler. Das wirke sich auch auf Isabelle aus: „Sie ist eine Frohnatur und selbst während Corona zufrieden und fröhlich wie immer“, fügt sie an. Unterstützung bräuchten Schuolers während Corona im normalen Rahmen, daran habe sich nichts geändert.
Dass die Familie nicht mehr in den Zoo gehen könne oder an kulturelle Veranstaltungen, bedauert Denise Schuoler. Auch das Soziale mit dem Freundeskreis fehle. Wenn es das Wetter und Corona wieder erlauben, freut sich Familie Schuoler aber vor allem auf weitere Ausflüge mit dem Camper. Und bis es so weit sei, leben sie einfach weiter und nehmen alles, wie es komme. Ganz nach ihrer Lebensphilosophie.
„Als Familie sind wir noch mehr zusammengewachsen.“